Im 17. und 18. Jahrhundert war das „Bauer“ sein wahrlich kein Zuckerschlecken. Man lebte zusammen mit den Tieren in einem Haus. Ohne Maschinentechnik wurde per Hand und Tierkraft das Land bewirtschaftet. In Abhängigkeit von Wetter und Seuchen entschied sich oft, ob der Bauer mit seiner Familie hungern musste oder eine gute Ernte einfahren konnte.

In den Städten dagegen wird das Landleben zunehmend idealisiert. Bürger schwärmen von der Naturnähe und Ursprünglichkeit der Dörfler, die als fromm, unverdorben und naiv gelten. Mit der Wirklichkeit eines harten Landlebens hat das nur wenig zu tun.  Ihre Nähe zur Natur und die „natürliche“ Dorfgemeinschaft gelten als vorbildhaft. Dass das Dorf oft eine Zwangsgemeinschaft ist, in der Großbauern oder lokale Patriarchen das Sagen haben, wird übersehen.

Bis ins 20. Jahrhundert waren Ochsen, Pferde und Kühe die tierische Zugkraft. Es wurde zwar Anfang 19. Jahrhundert Dampfmaschinen erfunden, diese waren jedoch für den einzelnen Bauer unerschwinglich. Erst im 20. Jahrhundert konnten sich erschwingliche Maschinen durchsetzen.  1946 bis 1960 kaufen allein Bayerns Bauern mehr als 200.000 Traktoren. Ein nächster Schritt in Richtung Vollmechanisierungist der Mähdrescher, der mehrere, bislang aufwendige Arbeitsgänge vereint. Die Maschinen bringen den Bauern eine beträchtliche Zeitersparnis und führen zu einer deutlichen Produktionssteigerung.